Niedersächsisches Ministerium für Wissenschaft und Kultur
In Niedersachsen können schätzungsweise rund 620.000 Menschen auch kürzere Texte nicht richtig lesen und schreiben. Die Ergebnisse der Studie “Leo 2018 – Leben mitgeringer Literalität“ der Universität Hamburg zeigen, dass in ganz Deutschland 12 Prozent (6,2 Millionen) der deutschsprachigen Erwachsenen hiervon betroffen sind.
Die Landesregierung unterstützt daher die Alphabetisierungs- und Grundbildungsarbeit als wichtige bildungspolitische Aufgabe der niedersächsischen Erwachsenenbildung. Lesen und Schreiben sind wichtige Voraussetzungen für die eigene Selbstbestimmung und die individuelle Geschäftsfähigkeit.
Durch das Niedersächsische Erwachsenenbildungsgesetz werden Maßnahmen für Alphabetisierung/ Grundbildung mit dem höchsten Förderfaktor gefördert. Mithilfe dieser Landesförderung kann die Kursteilnahme für die Teilnehmenden günstiger angeboten werden.
Darüber hinaus fördert das Land im Sonderfonds zur Unterstützung und Förderung des lebenslangen Lernens die Entwicklung und Erprobung von berufsbegleitenden oder aufsuchenden Bildungsangeboten zur Verbesserung von Grundbildungskompetenzen bei Erwachsenen (Schreibkompetenzen, Lesekompetenzen, alltagsmathematische Kompetenzen, technologiebasierte Problemlösungskompetenzen).
Die Landesregierung hat darüber hinaus Regionale Grundbildungszentren eingerichtet. An zehn Standorten in Niedersachsen (Braunschweig, Diepholz, Göttingen, Hameln, Hannover, Lüneburg, Meppen, Oldenburg, Osnabrück, Stade) übernehmen sie eine Ansprechpartnerfunktion für die Betroffenen, entwickeln und erproben neue Bildungsansätze zur Bekämpfung des Analphabetismus, die die Lebenswirklichkeit der Betroffenen in besonderer Weise berücksichtigen.
Das Ministerium für Wissenschaft und Kultur hat gemeinsam mit dem nbeb und der AEWB das Landesbündnis Grundbildung ins Leben gerufen. Minister Falko Mohrs ist Schirmherr des Landesbündnisses.
Ansprechpartner:
Kurt B. Neubert